Die Moral von der Geschicht ...

Diesen Beitrag schreibe ich, weil ich schon oft gefragt wurde: "Das ist aber ein tolles Foto, mit welcher Kamera fotografierst du?" Das Erstaunen ist dann meist groß, wenn ich entgegne, dass es auf die Kamera in erster Linie meist gar nicht ankomme.

Ganz andere Dinge machen ein gutes Bild aus, zu allerletzt aber die vielleicht superdolle Technik. Es sind vielmehr das Licht, der Bildaufbau und ein interessantes Motiv. Dabei ist einerseits natürlich das Interesse des Fotografen  am Motiv wichtig, andererseits soll das Motiv auch seinen Betrachter in den Bann ziehen. Nach meinem Verständnis ist das das ganze Geheimnis. Je mehr diese drei Elemente zusammentreffen, desto besser wird das Foto sein.


Nicht falsch verstehen, ich sehe in mir bei Weitem nicht den perfekten Fotografen. Jedoch stelle ich leider zu oft fest, dass bei vielen, die sich dafür halten, die Grundlagen fehlen. Nicht nur ISO, Blende, Verschlusszeit, sondern auch die rein sichtbaren, wie Führungslinien, Kontraste in Farbe, Form und Licht. Das sind die elementaren Dinge, auf die es ankommt und die den "Knipser" vom ambitionierten Fotografen unterscheiden.  Nicht aber die eingesetzte Technik. Ein mickriges Bild bleibt ein mickriges Bild - selbst am PC wird es nicht besser.


Zu diesem Thema passt m. E. gut folgende Aussage (Aus dem Essay „Seeing Photographically” von Edward Weston):


"In der Tat ist es so, dass nur wenige Photographen ihr Medium beherrschen. Sie erlauben dem Medium stattdessen, sie zu beherrschen, und veranstalten eine sinnlose Jagd auf neue Objektive und neue Papiere, auf neue Entwickler und neue Zubehörteile – und widmen doch keinem davon genügend Aufmerksamkeit, um all seine Eigenschaften zu erkennen. So verlaufen sie sich schließlich in einem Irrgarten technischer Informationen, die ihnen wenig oder gar nichts nützen, da sie sich nicht im Klaren darüber sind, was sie mit ihnen eigentlich anfangen wollen."


Dieses Zitat stammt aus dem Jahr 1943 ... !